„…Denn die Alten haben ein gar enges Werk getrieben, worüber man sich viele malen wundern muss…“

 

Auszüge aus den Quartalsberichten der Grube Carolina, Eberbach, Sexauer Vogtey, 1775 - 1782

Nachdem ich der Schichtmeister G i e h n e  auf ertheiltes Gutachten Einer Löbl. Gewerkschaft, die Carolina -Gruben im Eberbach, Sexauer Banns eröffnen laßen, und nach wölligung eines Gesenkes, von ohngefähr bey- die 64 Schu erfunden, daß sowohl Scheid= als Boch= Erze, an denen Försten, Stößen und Stroßen anstuhnden, sich aber auch dabey geäusert, daß die Waßer ohne großen Kosten, nicht auf die Sohle zu bringen waren, so beschloß ich bey mir selbsten, eine solche wichtige Sache nicht allein zu übernehmen, und ferttigte deßwegen, den Gehrholdt mit denen Quartalsacten und Stufen nach Sulz, an die Löbl.Gewerkschaft mit der expreßen bitte ab, mir entweder, den Steiger T a g oder sonsten einen Berg= verständigen Mann zu übersenden um die ganze Sache in Augenschein zu nehmen und Vorschlag zu thun; Auf dieses Ansuchen ist der Steiger Tag, mit dem bey sich habenden Peter Alexander B a r t h von der Löbl Gewerkschaft von Sulz abgeschikt worden, welche beede den 14ten gebr. 1771 Abends im Niederthal eingetrofen und den 15ten dto das Silber-Loch all da befahren, und mit dem Heng=Compas Abgezogen, und dabey befunden, daß der Gang sein Streichen 1 Uhr gegen Mitternacht hat uns das Han=gende imer sich zeiget, vom Liegenden aber niemahlen etwas reales ist; Ursach dieses, weil der Gang noch imer am Fuß des Berges Streichet und die Blene das Berges noch nicht erreichet hat, da= hero das Liegende in seine einrichtung nicht komen kan; und dato vor Orth 2 Lachter lang ein ganz Faules Gebirg anstehet; jedennoch das Hangende sich noch imer zeiget, den 16ten dato wurde die Carolina von mir dem Schichtmeister, dem Steiger Tag und Peter Alexander Barth, befahren; und zwar so weit als die Waßer abge=wälliget waren, bis auf das dritte auslenkungsorth, allwo derbe= und eingesprengte Erze von 2 Schu anstehen, daß die derben Erze darinen 3 Finger mächtig sind.

Wegen vorgefallener hinterung aber, mit einbringung der Fahrten, und machung der Tonung worauf die Tonnen und Kübel ihre Leitung haben, sind die Waßer wieder aufgegangen, daß man das Vierte Orth nicht erreichen konte. Hierauf haben wir miteinander gutachthlich beschloßen, daß die Waßer sowohl Werk= als Sonntäglich mit 9 Mann als 6 Haffel= Knechten, und 3 Anschlägern ,ohne ausgesetzt gezogen, und fort= sezet werden solle, womöglich die Waßer und Berge abzuwälligen bis auf die Sohle das Schachts, die die Alten verlaßen haben, wo vermuthlich mehrere auslenkungs=Örther vorhanden seyn wer= den, auch reichere und Edlere Anbrüche zu vermuthen sind. Wenn die Waßer und Berge bewälliget sind wird den Zuwachs bey einer Sak=Uhr, in Zeit von einer Stund, beobachten und hernach solche Eichen, damit man den wahren Zugang derselben erkundigen kan.

Worüber die Löbl. Gewerkschaft ihr schriftliches Gutachten auch geben möchten, man wird von Seithen der Schichtmeisterey über die Carolina von Zeit zu Zeit, in 3 Wochen, oder Monatlich, Bericht über den weitern erfundt und Arbeit auf der Post ertheilen. Der Gang hat ein Streichen gegen Morgen zwischen 4 und 5 Uhr.

Actum ut supra     T.Schichtmeister Giehne

                   T.Johan Heinrich Tag

                   T.Peter Alexander Barth

  

Gruben Bericht d. 24ten July 1775

 

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten Aprill bis 23ten July 1775 wurde in dem Silber»Loch, auf dem nemlichen Platz allwo die vermeynten Roth Gulden Erze sollen angestanden seyn, ein Gesenk angelegt, welches 8 Schuh Lang und 3 1/2 Schuh weit ist, weilen man aber 4 Schuh Abgeteuft hatte, und sich nichts von Erzen, sondern nur Leerer Spath zeigte und das Feld=0rth dieser Zeche wegen Wetter Mangel im Sommer ohnmöglich zu betreiben ist, auch der vorgeschlagene Tag=Schacht, welcher frische Wetter verschafen könnte, mit eben so großen Kosten verknüpfet, als wen man die Carolina= Grube angreifen würde, ohnerachtet das Silber= Loch gut werden kan, wen das Feld=0rth, noch 2o bis 80 Lachter fortgesezet und ein Schacht vorgeschlagen wird, wodurch das Hoh=Gebürg vollkomen erreichet und die Wetter hergestellet würden. So habe dennoch sowohl gnädigster Herrschaft-als auch der Löblichen Gewerkschaft Nuzen um so ehender zu befördern, mein Augenmerk von dem Silber=Loch, auf die Carolina gewendet, und den 18ten May den Tiefen=Stollen angreifen laßen, habe auch das Glück gehabt, in 6 Wochen nicht nur allein 44- Lachter aufzufahren, sondern auch feine Silber Erze zu erhalten, wovon die Arten hier zum Beweiß mitfolgen, und sind in zeit von 14 Tagen ein ziemlicher Vorrath gesamlet worden.

Der Stollen ist vom Mundloch, bis vor Orth, allwo es ganzen Stoß hat in der Höhe und weite vollkommen rechter Art und gehet bis auf die 6 Lachter vom Mundloch beständig auf dem Gang fort - der Gang führet Horn=Stein und Spath nebeneinander,1-2 Schu mächtig und soweit ich denselben habe behauen lassen, zeigen sie Erze darinnen, auch ist sowohl der Gang als das Hangende und Liegende veste. Es sind auch die Altvätter allzu stark mit der Sohl

gestiegen und haben sehr weit vorwärts eine Stroße von 2 Schu hochanlaufen lassen, diese Stroße lasse ich nachholen, welche eben diese obig gemelde Silber=Erze enthält, werde auch vor Orth weiter nichts angreifen lassen bis diese Stroße vollkomen nachgeschoßen sein wird, damit wir nichts von der Teufe verlieren. Vor Orth haben die Alten auf der Linken Seite des Ganges eine Hohle Kluft von einem Schu weit verlaßen weilen dieselben meisten theils nur dem Spath nachgegrübelt haben, welche den Horn=Stein etwas Taub gemacht, derselbe ist aber dem ohngeachtet einen Schu mächtig. Wann diese vorhandene Erze fortsezen, so können wir auf das künftige Frühjahr geb. Gott ein Poch=Werk aufstellen. Auf dem oberen Stollen bey dem Carolinen=Gesenk ist ein Lachter auf dem Horn=Stein herausgearbeitet, worinnen sich auch feine Brz=funken zeigen und kan zu Poch-Erz fuglich gebraucht werden. Übrigens wünschen ferner einen reichen Berg=Seegen und habe die Ehre mit vieler Hochachtung zu sein.

 

Gruben Berricht den 23ten oct. 1775

Zu diesem verfloßenen Quartal vom 23ten July bis 23ten oct 1775 sind in dem Tiefen=Stollen der Carolina-Gruben auf der im vorigen Quartal schon angefangenen Stroße 12 Lachter heraus gehauen worden, und haben die Scheid-und Pocherze, ohnaufhörlich continuiret, die Stroße ist auch dermahlen bey die 4 Schuh hoch gestiegen, wodurch ein großer Vorrath von Erzen sind gewonnen worden. Im oberen Stollen hingegen sind im alten Mann, und zum Theil im ganzen Gestein 11 Lachter und 6 Schu aufgefahren, wobey man einen alten Tage Schacht überfahren, welcher in der Sohle niedersezet, in disem Stollen sind auch Poch-und Scheid= Erze gewonnen worden, der Stollen aber ist durchgehends mit Holz verbauet, weilen denen Alten ihre Sohle von einem gehabten Orth, just unsere Först worden ist.

Von denen gebrochenen Silber und Bley=Erzen habe sowohl aus dem oberen - als unteren Stollen bey Hn Berg-Richter von Mohr, in Freyburg, Proben verferttigen lassen und ist Nr.3 von denen Silber Erzen sehr beträchtlich ausgefallen, wie die Beylage ein mehrers zeigt.

Die Arten von Erzen folgen hiermit, N= 1 sind aus dem unteren Stollen, und N= 2 aus dem oberen, und dieses wäre welches hier= mit Berichten sollen, der ich Ehrfurchtsvoll verharre,

(Brief endet so - ohne Unterschrift .- Auf der nächsten Seite steht:)

Nota: diesen Augenblick bekam ich ein Schreiben von der Sulzer Gewerkschaft, welches nachfolgendes enthält: "Ich habe auch ein Stüflein nach Heidenheim geschickt auf die Seiger-Hütte, alldorten ist einer der Silber abtreibet und mit Proben gut umgehen kann, derselbe herausgegeben, gegen 2 Mark Silber 16 Pfund Kupfer, 8 Pfund Bley, welches hiermit noch melden sollen.

 

Grubenn Bericht d.23ten Jan. 1776

(Mundiert)

In diesem verfloßenen Quartal vom 23.ten obr. 1775 bis 23ten Jan.1776 sind in dem Tiefen-Stollen der Carolina-Grüben auf der nach zuholenden Stroße, wiederum 11 1/2 Lachter Lang, herausgehauen worden, bis zu die, im Hängenden angehende Kluft, welche mit dem Gang bis vor Orth fort läuft und nur noch 4 Lachter bis zum ganzen Stoß ist, im obern Stollen aber läuft diese Kluft mit dem Liegenden fort. Der Gang stehet ziemlich perpenticular -oder Senkrecht, das Gestein ist bisher veste und ein zahmer graulechter Sand Stein gewesen, die gedachte Stroße ist nun durch daß nach holen, bey 5 1/2 Schu hoch angewachsen und während dieser Arbeit sind die gebrochenen Erze fast durchgehends einen Schu mächtig gebrochen und bestehen solche in 1, 2 oder 3 Zoll derben Glanz und Scheid Erzen, das übrige aber sind lauter gute Poch=Erze. Der Vorrath der gewonnenen Erzen ist so groß daß Er ohne Waag und Gewicht (und die Erze sind bißweilen, wegen ihren Klüften und schlechten wie Flötze allda gelegen und führet einen Grauen= auch Blauen Horn-Stein, nebest weißen Spath mit sich.) nicht zu schäzen ist, dann so weit man die Stroße nachgeholet, auch noch weiter vorwärts zusamen eine Länge von 28 Lachtern, stehen die Erze auf der Sohlen an. Zu dem obern Stollen hingegen sind nicht mehr als 5 ½ Lachter herausgearbeitet worden, und zwar aus der gegründeten Ursache, weilen man den Tiefen Stollen als das Hauptwesen des ganzen Werkes, am meisten zu betreiben sucht. Ich werde auch sobald die Stroße ein Tiefen Stollen vor Orth seyn wird, denselben auf Drey Drittel betreiben laßen worzu aber noch ein Karren Laufer erfordert werden möchte.

Von denen gebrochenen Erzen folgen hier die Arten mit, die mit No 1 sind aus dem Tiefen, und mit No bezeichnet, sind aus dem Oberen Stollen. Und dieses wäre, welches hiermit Berichten sollen, der ich Ehrfurchtsvoll verharre.

Eberbach ,Sexauer Vogtey

den 23ten- Jan.1776

(Unterschrift fehlt!)

 

Gruben Bericht den 23ten Aprill 1776

 

In diesem Quartal vom 23ten Jan. bis Geogy 1776 sind in dem Tiefen Stollen der Garolinen=Gruben, die noch zurück gestandene Stroße von 4 Lachtern bis an den ganzen Stoß herausgearbeitet, wodurch wir eine Teufe von 8 Schuen erobert haben und in dem ganzen Gestein sind 9 Lachter herausgehauen worden, also in diesem Quartal zusammen gewälliget l3 Lachter.

Die vorgewesene faule, aber nicht ofen stehende starke Kluft hat aus dem Liegenden spießeket über den Gang in das Hängende gesezet und dadurch den Gang völlig abgeschnitten und verwirret, nun aber steiget der Horn=stein wieder aus der Sohle herauf und scheint daß sich der Gang wieder einrichten und seine völlige Ordnung bekomen wolle, indeme mitgehende Stufen in No13 wahr vor dem Orth abgehauen worden sind.

Ich habe imer Hofnung gehabt, die Arbeiter werden mit ihrem Orth in alte Arbeit, in den vorliegenden alten Schacht schlagen, es ist aber bisher noch nicht geschehen. zu dem Ende habe ich den 18ten Aprill den Tiefen Stollen abgezogen und befunden, daß der Betrieb des Tiefen Stollens schon würcklich neben dem, am Fahrweg stehenden alten Schacht vorbey ist. Dahero Mutmaße, daß Wir dennoch mit nächsten einen Durchschlag gewinnen werden. Dieses wäre welches hierdurch Berichten sollen, der ich Ehrfurchtsvoll verharre…

 

Gruben-Bericht, den 23ten July 1776

Eberbach, Sexauer Vogtey

In diesem vergangenen Rechnungs-Quartal vom 23ten Aprill bis 23ten July 1776 sind in dem Tiefen Stollen der Carolina-Gruben 9 Lachter herausgearbeitet worden und ist nun deßen ganzen Länge eine strecke von 62 Lachtern.

In gemelden 9 Lachtern hat sich nachfolgendes eröfnet; und zwar in dem ersten Lachter, hatte es einen Braunen -mit vielen-Trümern von gelben Spath untermengten Gang, und in dem Hangenden legte sich ein Trom mit schonen eingesprengten Poch-Erzen an.

In dem zweiten Lachter kam der Horn-Stein wieder aus der Sohle heraufgestiegen, welcher sehr mächtig war und brachte schöne Erze mit sich, wovon der Bergmann u. mitgewerk Andreas Siebert von Sulz am Neccar bey befahrung der Gruben von denen damahligen Arten mit sich genommen hat, diese Erze haben bey 5 Schu angehalten, alßdann hat sich der Gang wieder zertrümert, und in denen drey folgenden Lachtern auch wieder zusamen gezogen, daß das ganze Orth nichts als ein vester Horn-Stein gewesen ist. Sodann hat sich der Gang in denen folgenden 4 Lachtern näher zusammen gezogen, daß derselbe nur noch 14 Zoll mächtig war. und hat sich mit einem schönen Saalband an das Hangende gelegt, darzu kam auch das im ersten Lachter vorhandene Gelb-Spath-trom wieder und brachte in der halben Orthhöhe gegen das Hangende eine Druße wie eine starke Faust hervor, welche bey einem halben Lachter angehalten u. mitgehende Erze mitgebracht hat. Es sind auch aus gemelder Druse starke Waßer herausgelaufen und continuiren nun solche bis dato ohnaufhöflich auf der Sohle.

Seitdeme die Druse und der gelbe Spath im Hangenden hervor= komen seyn, ist auch das Orth niemahlen ganz ohne Erz gewesen sonderlich auf der Sohlen hat es eine ziemliche Kupfergrünung und Bleyerze gehabt. Dieses wäre welches hiermit unter Anwünschung einer fernern reichen Berg-Seegen berichten sollen, der ich mit vieler Hochachtung verbleibe

Einer Löbln Gewerkschaft.

(Keine Unterschrift)

 

Gruben-Bericht den 23ten oct 1776

In diesem vergangenen Rechnungs-Quartal vom 23ten July bis 23ten 8bris 1776 sind in den Tiefen Stollen, der Carolina Gruben wiederum 11 Lachter herausgearbeitet worden und ist nun deßen ganzen Länge eine Strecke von 73 Lachtern.

In obig gemelden 11 Lachtern, war der Gang bey 5 Lachter lang ein Schu auch bey 14 Zoll mächtig mit gelben Spath, und eingesprengten Poch-Erzen; im 6ten Lachter kam ein Trom weißer Spath zum Vorschein, welcher 3 1/2 Schuh mächtig war, daß das ganze Orth nichts als Gang gewesen ist, welcher mit schönen Chiren Erz angefüllet war, und dieses hat bey die 4 Lachter in der. Länge angehalten, alßdann hat sich der Gang wiederum bis 2 Schuh zusammengezogen.

Im lo. und 11ten Lachter war die Först sehr zerrissen, daß man dieselbe hat verbauen müßen und hat das Ansehen, als ob ein altes Orth oben in der Först durchgehet, welches von dem alten vorliegenden Schacht herkomen muß, welches man aber wegen denen förhterlichen Brüchen, welche in der Först waren, nicht vermögendt war zu visitiren, sondern mußte den Bedacht zum verbauen nehmen, um sowohl die viele Arbeit des hereinbrechens alß auch anderes Unglück, welches hätte entstehen können zuvermeiden, bey allem diesen hat man einen ordentlichen Antritt von einer alten Sohle vor dem Orth gefunden, welcher aus der Först heruntergefallen ist. Die Waßer dringen dermahlen vor dem ganzen Orth -und hauptsächlich aus der Först herein. Die Arten der Erze, die In diesem Quartal gebrochen, folgen dem Bericht mit. Dieses wäre welches hirmit unter Anwünschung eines fernern Berg=Seegens Berichten sollen, der ich übrigens mit vieler Hochachtung verbleibe

einer Hochlöbl. Gewerkschaft

Gehorsamster Diener

G i e h n e

Schichtmeister

 

Gruben Bericht, d. 23ten Jan.1777

Eberbach, Sexauer Vogtey

Mundiert

Zu diesem vergangenen Rechnungs Quartal vom 23ten obr 1776 bis 23ten Jan.1777 sind in dem Tiefen Stollen, der Carolina Gruben, wiederum 9 1/2 Lachter herausgearbeitet worden und ist nun deßen
ganzen Länge 82 1/2 Lachter.
In obig gemelden 9 1/2 Lachtern hat der Gang nur noch etwas über ein Lachter angehalten, alßdann stellte sich zu beyden Seiten, sowohl am Hangenden als an dem Liegenden ein Raues und Vestes

Gebirge ein, welches den Gang völlig verdruckte. Nachdeme aber dieses veste Gestein durchbrochen, so kam eine Haupt-Kluft zum Vorschein, welche sich vor das ganze Orth ausbreitete, jedoch war die Kluft nicht ofen oder Hohl sondern es war ein zähes Lettichtes Gebürge, daß die Waßer nicht hindurch  dringen konnten, deßwegen dieselben auf der Seiten herausdringen, diese Kluft und das Gebürge verursachten, daß allezeit bis vor das Ort verbaut werden mußte, und diese Arbeit hat bei 5 Lachter angehalten. Im 8ten Lachter kam wiederum ein Hornstein hervor, welcher anfänglich sich schwach war, es hat sich aber derselbe nach und nach so verstärket, daß er auf der Sohlen, anderthalben Schu mächtig ist, welcher bißher angehalten, ist aber mit vielen Klüftigen Trümern untermenget. Auf diesem Horn-Stein und besonders an dem Liegenden dringen die Waßer, von denen vorliegenden alten Gebäuen sehr stark herein. In diesem ganzen Quartal sind keine Erze gewonnen worden, welches aber auch die Absicht nicht hat, bis man vollendts mit dem Stollen hindurch seyn wird, alßdann wird man auf die Erz=förderung bedacht seyn.

Diese wäre welches hierdurch Berichten sollen, der ich mit vieler Hochachtung verharre,

Einer hochlöbln Gewerkschaft

Gehorsamster Diener

(Ohne Unterschrift).

 

Gruben Bericht, d.23ten Aprill 1777

Eberbach, Sexauer Vogtey.

In diesem vergangenen Rechnungs-Quartal vom 23ten Jan bis 23ten Aprill 1777 sind in dem Tiefen Stollen, der Carolina-Gruben, wiederum 9 1/2 Lachter herausgearbeitet worden, und beträgt nun dessen ganzen Länge 92 Lachter.

In denen obigen 9 1/2 Lachtern hat sich der Gang folgender gestalten angelassen, als:

In denen zwey ersten Lachter hat die im vorigen Quartal gemelde Haupt-Kluft, an dem Hangenden forgesezet, bis in das dritte Lachter, hernach zog sie sich vollkomen in das Hangende hinein.

Hierauf kam der Gang wieder aus der Sohlen herauf gestiegen, war aber nur bey drey Zoll mächtig bis in das vierte Lachter, alßdann hat sich derselbe  wieder vor das ganze  Ort in die Höh gezogen, und brachte eingesprengte Erze, worinnen sich ziemliche Nieren Scheid Erze befunden haben.

In dem 5ten Lachter wurde eine Druse eröfnet, welche sich Succesive vor dem ganzen Ort ausbreitete, diese war innerhalb sowohl am Hangenden als Liegenden, mit derben Scheid=Erzen angefüllet; Nachdeme sich nun die Druse wieder zusammen gezogen hatte, so wurde auch der Gang in dem 6ten Lachter wieder ganz, und brachte vor der ganzen Ort Höhe derbe Scheid Erze, von 4-bis 5 Zoll mächtig, und hielte an.

Bis zu den 7ten Lachter, alßdann druckte es den Gang mitten vor dem Ort wieder zusammen, auf der Sohle aber, und in der Först hat derselbe noch angehalten. Hierauf hat es den Gang im 8ten—Lachter wieder ganz zertrümert, aber imer etwas von Poch Erzen ergeben.

In dem 9ten Lachter machte es den wiederum ziemlich verwürrt untereinender, und kam wieder ein Hornstein aus dem Hangenden heraus, mit gelben Spath=Trümern und eingesprengten Bley=Erzen untermenget, und zoge sich diese Art vor das ganze Ort nichts als Hornstein, und untermengter gelber Spath ist.

Während dieser Quartals=Arbeit ist an Poch Erzen gewonnen worden 238 Kübel wovon hier die Art mitfolget. Dieses wäre welches hiermit Berichten sollen, der ich mit vieler Hochachtung verharre, Einer Hochlöblichen Gewerkschaft

Gehorsamster Diener

Giehne Schichtmeister

 

Gruben Bericht, d. 23ten July 1777

Eberbach, Sexauer Vogtey

Mundiert

In diesem vergangenen Rechnungs-Quartal vom 23ten Aprill bis 23ten July 1777 sind in dem Tiefen Stollen der Carolina= Gruben wieder 6 Lachter herausgearbeitet worden und beträgt nun deßen ganz Länge 98 Lachter. Während denen obigen 6 Lachtern hat sich folgendes eröfnet:

den 8ten May früh um 3 Uhr haben die Arbeiter einen Durch=schlag gemacht, und wegen denen durchdringenden Waßern zwey mahl die Flucht ergreifen müßen; da man nun die Arbeit weiter öfnete, erfand sichs, daß ein Quärschlag von einem Alten Schacht herkam, welcher drey Schu weit vom Haupt Gang im Hangenden stehet, von diesem Schacht gehet ein besonder Feld=Ort fort, welches aber Schu tiefer als unsere Stollen-Sohle stehet. dieses Ort ist nur 3 Lachter ofen, alßdann war es ganz zugebrochen. Wir fuhren aber mit unserer Arbeit auf dem Gang fort, und hatten durchgehends ein braunes-jedoch sehr verrißenes Gebürge mit untermengtem gelben Spath, und eingesprengte Bley=Erzen, wobey 15 Kübel PochErz gewonnen worden.

Hierauf Kam im 5ten Lachter eine faule Kluft aus dem Liegenden heraus, diese sezet in die Höh, und stehet 6 bis 8 Zoll ofen, durch welcher die Wasser den 12ten Juny früh um 5 Uhr durchbrochen u. haben einen Schlam, Sand und Lettiges zeug, 18 Lachter lang von dem Ort hervorgeschoben, daß es vor dem Ort nur noch 1 1/2 Schu hoch in der Först ofen war, womit die Arbeits=Leute eine geraume Zeit zu laufen hatten. Nachdeme nun dieses zeug weggeführet, erfand sichs, daß dieses alles aus der Först, und zwar aus der Kluft hergekomen war, welche man Endlich verbaut, und den weitern durchbrechen gewehret hat.

Als man hierauf das Obere Gesenk visitiert, waren die Waßer bei 5 Lachter gefallen, und haben Succesive abgenommen, daß es nun fast ganz Leer- ist, woraus die mitgehenden Erze gewonnen sind, Im 6 Lachter haben die Arbeiter wieder in das  alte Feld=Ort geschlagen, woselbsten alte Thürstöcke lehnen, und ist das selbe völlig zugebrochen, liegt voller Letten und oben darauf große Lasten, welches verursachet, daß die Waßer alle in der Först hereindringen. Die höhe des Bruchs kan man nicht beschreiben, so oft es ein wenig Luft bekomt, schiebt es wiederum soviel Gebürg auf den Letten herein, daß man wieder etlich Schichten damit zu thun hat. Dieses welches hiermit Berichten sollen, der ich mit vieler Hochachtung verharre

Einer Hochlöbln Gewerkschaft.

(keine Unterschrift).

 

 

Gruben Bericht d. 23ten 8bris 1777

Mundirt

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten July bis 23ten Sbris 1777 sind in dem tiefen Stollen der Carolina=Gruben wieder 1o Lachter herausgearbeitet worden, und beträgt nun deßen Länge 1o8 Lachter.

Obige 1o Lachter sind fast durchgehens mit Holz verbauet, und die alten Thürstöcke stunden meistens lehnend. Nun aber ist das Gestein wieder vester, besonders das Liegende, welches nunmehro Keines Holzes mehr bedarf, und sezet in der Först die faule Kluft noch weiter, doch nur 6 bis 8 Zoll weit, in die Höhe, daß sich daraus Muthmaßen läßt, der Stollen werde bis Künftiges Frühjahr vollkomen  eröfnet und aufgesäubert seyn, wann änderst Keine große und Gefährliche Brüche vorliegen.

Die alte Stollen Sohle ist nun auch in denen zehen Lachtern gestiegen, daß wir nur noch 2 Schu, bis auf die ganze Sohle haben und wird sich allen Anschein nach so erhöhen, daß wir mit nächsten die ganze Sohle betretten Können.

Das alte Stollen-Ort ist nur 15 bis aufs höchste 18 Zoll weit, und ist in der Forst wie ein halber Zirkel gehauen. Die Waßer haben dermahlen ihren Ablauf auf der Sohlen. Dieses wäre, welches hiermit Berichten sollen der ich mit vieler Hochachtung verharre,

(Ohne Unterschrift!)

 

Gruben Bericht den 23ten Jan 1778

Eberbach, Sexauer Vogtey

In diesem verfloßenen Quartal vom 23 8bris 1777 bis 23 Jan 1778 sind in dem Tiefen Stollen der Carolinen-Gruben, wieder 25 Lachter herausgearbeitet worden, und beträgt nun deßen ganzen Länge 133 Lachter.

Diese 25 Lachter waren ziemlich mit Schlam angefüllet, jedoch nicht höher als 2 bis 3 Schu hoch, und liegt noch ein altes Gestäng auf der Sohle, worauf die Alten mit dem Hund gelaufen sind, auch ist die alte Sohle nur noch ein Schu tiefer als die unsere.

Das Gestein war in. dieser ganzen Arbeit vest, nur muste der Stollen weiter gearbeitet, und geschoßen werden, damit man mit dem Karren hat laufen Können, den die Alten haben eine gar Enge Arbeit getrieben, daß man sich vielmahl verwundern muß, wie ein Mann hat Arbeiten Können.

Die Kluft hat auch hier an einigen Orten noch forgesezet, daß man an theils Orten ein bis drey Lachter in die höhe sehen kan, und stehet 6 bis 15 Zoll ofen, nur daß das Gestein alles veste, und Keine Gefahr dabey zu besorgen ist.

Nachdeme der Steiger Friederich Vogel den 25ten xbris vorigen Jahres mit Tod abgegangen und man von seithen der Schichtmeisterey den von der Gewerkschaft schon ernannten neuen Steiger  erwartet, so wird man, weilen ohnehin der Tiefe Stollen das Haupt-Gebäude erreichet, den Schacht vorrichten und aufsäubern laßen, auch das Augenmerk nunmehro auf nichts, als auf die Erzförderung richten. Das Werk ist durch die Abführung der Waßer von dem ganzen Gebäude anjetzo in einen solchen Stand gesezet, daß die Gewerkschaft Häuer anlegen könte, die alle auf Erzen Arbeiten Können, wann Sie sich für das Werk- in Schulden stecken wolte, worzu, ich aber mein Gutachten Keineswegs ertheilen Kan.

Die mitgehende Stufe Erz ist aus dem Schacht, wo bißher die große Menge Waßer gestanden sind, welche ein jeder Bergverständiger selbsten beurtheilen Kan. dieses wäre welches hiermit berichten sollen, der ich ehrfurchtsvoll verharre,

(Keinerlei sonstigen Abschluß)

 

Gruben-Bericht d.23ten Aprill 1778

Eberbach, Sexauer Vogtey

In diesem verfloßenen Quartal von 23ten Jan bis Georgy 1778 sind in dem Tiefen Stollen, der Carolina=Gruben wieder 22 Lachter herausgearbeitet, und beträgt nun deßen ganzen Länge 155 Lachter.

Diese 22 Lachter waren bis an die Först mit Schlam angefüllet, welcher herausgeführt, und der Stollen weiter gearbeitet worden ist, damit man darinnen mit dem Karren ohngehindert laufen kan, auch haben wir anjetzo denen alten ihro Sohle völlig, worauf das Gestäng ohnaufhörlich fortgehet. Der richtigen Abmeßung nach, haben wir noch 3o Lachter bis zum Haupt=Schacht aufzufahren, derwegen sähe ich gerne, daß die Gewerkschaft noch einen Karrenläufer anlegte, bis diese Arbeit vollends durchgetrieben wäre, hernach könnte derselbe wieder abgelegt werden, den die Förderung gehet bey dieser langen Strecke gar langsam, ohnerachtet beständig 3 Personen mit dem Karren laufen, alsdann Können samtliche Häuer auf denen Erzen Arbeiten.

Den obern Schacht habe nun auch vorrichten, und nur Fahrten hineinbringen laßen, auch denselben aufgesäubert, soweit es die noch stehende Waßer zugelaßen haben, der Gang und die Erze, so darinnen anstehen, sind ein Schu mächtig, nehmlich im Hangenden 2 Zoll Silber Erze im Horn=Stein, welcher aber noch nicht völlig aufgeschoßen ist, und die Bley Erze sind 1o Zoll mächtig im Schraam, wovon hier die Arten mitfolgen, und sind von dergleichen Erzen in Zeit 4 Tagen 1o Kübel voll gewonnen worden.

Dieses wäre welches hierdurch Berichten sollen, der ich Ehrfurchtsvoll ersterbe

Eines pp.

(So endet der Brief ohne Unterschrift)

 

Gruben Bercht d.23ten July 1778

Eberbach, Sexauer Vogtey

In diesem verflossenen Quartal von Georgy bis 23ten July 1778 sind in dem Tiefen Stollen der Carolina-Gruben, wieder 16 Lachter herausgearbeitet worden, und beträgt nun dessen ganzen Länge 171 Lachter.

Diese 16 Lachter waren wieder ganz mit alten Mann angefüllet, und der Stollen mußte durchgehendts zur jetzigen Förderung erweitert und eingerichtet werden.

Es wurde auch in dieser Arbeit ein alter tag Schacht, überfahren, welcher sehr viele Schwierigkeiten verursacht hat, in demselben fielen die Waßer, von einem wäßerungsgraben hinein, und verursachten eine Binge bey nahe 7 Lachter tief, welche vorher nicht war, in dieser sahe man das alte Gezimer, welches von ganz gefügtem Holz allda seteht. dieweil nun der Schacht mitten auf dem Stollen stehet, und die Tagwaßer sehr heftig oben herunter gedruckt haben, so verursachte dieser Umstand auch einen manchen Karn Vollförderung mehr, und wurde unser Vorhaben dadurch insoweit vereitelt, daß wir unsern Zweck nicht völlig haben erreichen und den gänzlichen durchschlag gewinnen können.

Jedoch aber hat man diesen Tag-Schacht vom obern kurzen Stoß an bis vor den Ort 8 Lachter weit zurückgeleget, obschon die Forst Faul gewesen und verbauet werden müßen; Unter dem Schacht haben die Alten einen Känel liegen gehabt, welcher mit einem Brett zugedeckt war, damit, wann sie Berg oder Erze in das Füllort oder unter den Schacht gestürtzt, die Wasser von hinten hervor, ihren freyen lauf behalten haben. Unter diesem Schacht hat man eine Wand Erz gefunden, welche bey 7 Pfd. gewogen, wovon die Art mit gehet,

(So endet dieser Bericht -ein Komma, als Endzeichen- Wohl ein Konzept)

 

Gruben Bericht, den 23ten 8br 1778

Eberbach, Sexauer Vogtey

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten July bis 23ten 8br 1778 sind in dem Tiefen Stollen der Garolina=Gruben wieder 29 Lachter herausgearbeitet, und beträgt deßen ganzen länge 2oo Lachter.

In diesen 29 Lachtern war lauter alter Mann, und mußte der Stollen erweitert und, nachgeschoßen werden, weil alles zu enge war. Das Hangende war theils Orten faul und änderntheils war es veste, das Liegende hingegen ist durch gehendts veste gewesen, und mußte nachgeschoßen werden, die Först aber war überall faul, daß man mit einem Getrieb hat hindurch müßen.

Nun sind wir Gottlob mit dem Stollen durch, bis auf die aufsäuberung, der Stollen aber läuft als ein Feid=Ort noch weiter fort, und stehet 2 Lachter tiefer als der Haupt=Schacht, von welchem noch ein Klein Gesenck niedersezet, bis auf den tiefen Stollen.

Die übrigen Waßer haben durchaus nicht weichen wollen, bis wir in dem Kleinen Gesenk denselben luft gemacht haben. Die Arbeit ist in dem ganzen Gebäu mit Schlägel und Eißen, und mit Feuer sezen getrieben worden, soviel dermahlen beobachtet, so haben wir allenthalben ganzen Stoß, bis auf einen Einbruch, wovon gegenwärtige große Stufe von der Sohle abgehauen worden, die Kleinen aber sind aus der Först und stehen dergleichen Erze 10 Zoll mächtig an, daß nun füglich ein Pochwerck gefördert werden kan, wann es nur schon auf dem Platz stünde.

Eberbach, Sexauer Vorgtey d. 23ten 8bris 1778

Johann Christian Giehne

Schichtmeister

 

Gruben Bericht, d. 23ten Jan 1779

EBERBACH, Sexauer.Vogtey

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten 8br 1778 bis 23ten Jan 1779, sind in dem Tiefen Stollen der Carolina-Gruben 5 Lachter mit aufsäubern, und erweiterung eröffnet worden, und beziehet sich nun die Länge des ganzen Stollens in 2o5 Lachtern.

Im vierten Lachter haben wir ein altes Gesenck über fahren, welches mitten im Stollen auf dem Gang niedersezet, dieses Gesenck ist mit einer Hornstatt versehen, die 8 bis 9 Schu weit ist, die Länge aber können wir wegen dem gemachten Bruch noch nicht eigentlich bestimen.

Auf diesem Gesenck sind noch beede Haspel=Stützen gestanden, und der Rehbaum neben denenselben gelegen, an welchem noch die Ring und Bley=zapfen gewesen sind, der Diameter des Rehbaums war l0 Zoll, woraus sich vermuthen läßt, daß das Gesenck ziemlich Nieder sezet, welches man wegen dem in der Hornstatt gemachten Bruch, noch nicht erkundigen kan.

Wir sind von dem Stollen auf dem Tag=Schacht dieses ist das alte obere Gesenck, welches nun zum Tag= oder Haupt=Schacht angenomen wird auf dem Gang durchgefahren, und haben allda aufgesäubert, und das Liegende nachgeschoßen, welches ein vestes Horn=Gestein ist, damit man mit dem Karren hindurch laufen Können, und dieses hat die Arbeit einigermaßen aufgehalten.

Bey dem Eingangs gemeden Gesenek auf dem Tiefen Stollen, hinter wärts stehend auf der Sohle im Hangenden schöne Erze, bey l0 Zoll mächtig an, welche die Alten verlaßen haben, wovon hier die Arten mitfolgen, und sezet der Tiefe Stollen als ein Feld= Ort, noch weiter fort, ist aber wegen denen darinnen befindlichen Waßern und Schlam, noch nicht völlig auf gesäubert, und zur Endschaft komen.

Von diesem Gesenck haben wir wieder drey Lachter vorwärts aufgefahren, allda sezet ein Klein Gesenek von 2 Lachtern, über sich in die Höh, daselbsten gehet es wieder auf dem Haupt= Gang l0 Schuh ins Feld, vor diesem Feld=0rt haben zwey Häuer, einer vor Ort, und der andere in der Först 14 tag gearbeitet, in diesen 14 tagen haben dieselben 4o Kübel Erz gewonen, alßdann ist ein vester Horn=Keil'vorgefallen, und hat den Gang ins Hangende geworfen.

Sodann gehet von diesem Feld=Qrt ein Querschlag in das Liegende auf den Haupt=Schacht, welcher auf dem neben-Trom stehet, und dieser gehet zu tag hinaus u. bringet Neun Lachter Teufe ein, welches anjetzo der föder Schacht wird. In dem ganzen Gebäu findet man Keine einzige BohrSpuhre, sondern die Alten haben das veste Gestein mit Feuer sezen gezwungen, wovon sieh einige Beweise gezeiget haben. Allem anschein nach, da nun die Waßer abgeführet, und wir das völlige Hohgebirge vor uns haben, entstehet die gegründete Hofnung, daß der Bau dieser Gruben dereinsten von großen Belang werden Kan.

 

Gruben-Bericht d. 23ten Aprill 1779

Eberbach, Sexauer Vogtey.

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten Jan bis 23ten April 1779 ist in der Carolina Gruben vor dem Feldort 1 Lachter 3 Schu, und auf der Stroße im obern Gebäude 1 Lachter, 9 Schuh herausgearbeitet worden, an beyden orten stehen eingesprengte -auch Stuf= Erze 14 Zoll mächtig an, und wird diese Arbeit fortgesezet.

Unten auf dem tiefen Stollen wurde aufgesäubert, und weilen die Sohle zu stark gestiegen, solche nachgeschoßen, wodurch wir in etlichen Lachtern, eine Stroße von 1 1/2 Schuhen zu wege gebracht, welche Künftighin Continuiret wird, auf dieser Stroße, und vorwärts gegen das Mundloch, stehen 2 Schu mächtig eingesprengte und derbe Erze.

Es sind in diesem Quartal 34o Kübel Poch= und etliche Kübel Scheid= Erze gewonnen worden, wovon die Arten hier mitfolgen.

Eberbach, Sexauer Vogtey, d.23ten Aprill.1779

 

Gruben-Bericht, d. 23ten July 1779

Eberbach, Sexauer Vogtey

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten Aprill bis 23ten July 1779 ist in der Carolina=Gruben, in dem Tiefen Stollen, eine Stroße von 2 Lachtern herausgeschlagen und Erze davon gefördert worden. Und oben in dem Tag Schacht musten 2 Lachter abgeteuft - und ein auslenkungs=Ort von 1 Lachtern auf den tiefen Stollen getrieben werden, damit wir die Erz und Berg, von des tiefen Stollens Feld=Ort, zu diesem tag=Schacht hinausfördern Können, bey diesen abteufen zeigte sich, daß die vorfallende Schlechten, mit ziemlichen Bley=Erzen eingesprengt waren.

In dem Tag=Schacht vor dem obern Feld=0rt, wurde 1 1/2 Lachter herausgearbeitet, und eingesprengte Erz gefördert, dass also in diesem Quartal 5oo Kübel Erz gewonnen worden, wovon hier die Arten mitfolgen. Eberbach, den 23ten July 1779

 

Gruben-Bericht d. 23 8bris 1779

Eberbach, Sexauer Vogtey

Mundirt

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten July bis 23ten 8bris 1779 sind in der Carolina=Gruben ,vor dem Feld=Ort drey Lachter aufgefahren, und ist eine Vestung vorgefallen, welche den Gang gänzlich, verdrukt hat, das Gestein daselbst ist weiß= Quarzig, mit eingesprengtem Kieß.

Auf den obern Stollen mußten Thür=Stocke eingewechselt und etliche Felder abgetrieben werden.

Auf dem Tiefen Stollen wurde eine Hornstatt von 13 Schu lang, und 8 Schu weit ausgebrochen, daß man allda Gesenk abteufen Kan, Erze sind gefördert worden in allem l00 Kübel, wovon die Arten hier mitfolgen. Das Neben=Trom im Haupt-Schacht, läßt sich gut an mit eingesprengten Bley= und Silber= Erzen.

EBerbach, den 23ten 8bris 1779.

 

Gruben-Bericht d.24ten Jan 1780

Eberbach

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten 8bris 1779 bis 23ten Jan 1780 sind in der Carolina= Gruben Vor dem obern Feld=0rte, ein Lachter herausgeschlagen worden, vor demselben Ist der Gang ein starcker Schuh mächtig und brechen allda eingesprengte PochErze nebst derben Bley=Nieren.

Vor dem tiefen Feldorte wurden 2 1/2 Lachter herausgearbeitet, woselbsten ebenfalls schöne PochErze gewonnen worden, und dieses Ort wird continuirt.

Sodann wurde die Hornstatt, wo das alte Gesenck niedergesezet, aufgesäubert u. verbauet, auch das Gesenck ein halb Lachter abgeteufet, welches 9 Schu lang und 4 1/2 Schu weit ist, an deßen obern Stoß brechen eingesprengte Erz, im grauen Hornstein, mit Quarz untermenget, wovon die Art hier mitfolget, die Bley-Stufe aber Ist vom obern Feld=ort, und sind in diesem Quartal 325 Kübel Erz gefördert worden.

 

Gruben-Bericht d. 24ten Aprill 1780

Eberbach.

Mundirt

In diesem verflossenen Quartal vom 23ten Jan bis 23ten Aprill 1780 sind wir in dem tiefen Stollen der Carolina-Gruben, nicht weiter als ein Lachter im ganzen Gestein aufgefahren, alsdann haben wir in den alten Mann geschlagen, und in demselbigen ein Getrieb von 15 Lachter herausgearbeitet; wie weit sich aber derselbige noch erstrecken Kan, hat bisher noch nicht erkundiget werden Können.

Dagegen wurde vor dem obern Ort auf Erzen gearbeitet, und sind vor demselbigen in 1 1/2 Lachter erschroteten Arbeit 160 Kübel Erz gewonnen worden, wovon hier die Arten mitfolgen. Vor diesem Ort stehen die Erze 1 1/2 Schu mächtig an, mit untermengten BleyglanzNieren, im weisen Spath und blauen Hornstein.

 

Gruben Bericht d. 23ten July 1780

Eberbach

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten Aprill bis 23ten July 178o sind wir in der Carolina Gruben, mit dem Tiefen Feld=Ort, mit einem Getrieb von 8 Lachtern aufgefahren, worinnen das Hangende und Liegende nachgehauen werden mußte, und wird diese Arbeit noch weiter fortgesezet, bis wir den ganzen Stoß werden erreichest haben.

Auf der obern Strecke aber, welche, sich gegen den Tag=Schacht ziehet, wurden vor dem Feld=0rt 4 Lachter herausgearbeitet, und in demselben 14 Kübel Erz gewonnen, wovon die Arten hier mitfolgen. Vor diesem Ort ist der Gang 2 1/2 Schu mächtig, mit weißen Spath und Blauen Hornstein, worinnen die Erze 16 zoll brechen. Auf der Stillen Sohle am hintern Gesenk, ist der Gang um Kurzen Stoß 2 1/2 Schu mächtig, mit eingesprengten Silber- und Bley-Erzen.

Sodann sind durch die Arbeiter, Scheid=Erze ausgeschlagen, und 15 Stüppicher damit angefüllt worden. welches hierdurch berichten sollen.

 

Gruben-Bericht d. 23ten 8bris 1780

Eberbach

Mundirt

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten July bis 23ten 8bris 1780 ist in der Carolina-Gruben vor dem obern Feldort ein Lachter herausgearbeitet worden und während dieser Arbeit wurden daselbst 100 Kübel Erz gewonnen, der Gang vor dem gemeldem Ort, ist 2 Schu mächtig, mit eingesprengten und zum theil derben Bleyerzen.

Ich war auch willens das hintere alte Gesenck, wo die Silberhaltigen Erze anstehen, anzugreifen, Konnte aber solches mit denen wenigen Leuten, nicht bewerckstelligen, weilen ich einige Wochen her beständig einen. Mann zum Pochen gebraucht habe, es sind auch schon ziemliche, Erze gepocht -aber aus mangel der dürren thielen zu Heerden noch nicht gewaschen worden, doch sind nun 2 Heerd fertig, und werde vor das Waschen sorgen, insofern solches die Witterung zuläßt.

Sodann habe ich einen Vorsprung auf dem Stollen gethan und, habe mit übersichbrechen auf Erzen Arbeiten laßen, woselbsten auch bey die 100 Kübel Erz sind gefördert worden, wovon die Arten hier mitfolgen. Der Gang ist bey diesem übersichbrechen drey bis viertehalben Schu mächtig. Dieses wäre welches hiermit berichten sollen, der ich Ehrfurchtsvoll ersterbe.

(Keine Unterschrift)

 

Gruben=Bericht d. 23ten Jan 1781

Eberbach

Mundirt

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten 8bris 1708 bis 23ten Jan 1781 haben wir auf dem tiefen Stollen der Carolina-Gruben einige Lachter von dem ersten Durchschlag in den Alten Stollen, vorwärts gegen den Mundloch ein neues Gesenck angelegt, welches dermahlen 9 Schu lang, 4 Schu Breit, und 1 1/2 Lachter tief ist.

In diesem Gesenck ist der Gang ein starcker Schu mächtig, und bestehet in einem Braunen, und Blaulechten Hornstein, mit etwas Spatt untermenget, auch war derselbe bisher mit zimlichen eingesprengten Poch= und Scheid=Erzen angefüllet, daß inobgedachten Ahderthalb Lachtern 14o Kübel Poch= und 18 Kübel  Scheid= Erz mit einer schönen Grünung gewonnen worden, wovon die Arten hier folgen.

Auf dem hintern Feldort aber, wurde ein Lachter und vier Schu herausgearbeitet, woselbsten der Gang einen halben Schu mächtig Bricht, mit eingesprengten feinen Erzen, das Gestein aber ist sehr veste

 

Gruben-Bericht d. 23ten Aprill 1781

Eberbach

Mundirt

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten Jan bis Georgy 1781 ist in der Carolina-Gruben folgende Arbeit getrieben worden, als Das Feld=Ort wurde nicht weiter betrieben als 1/2 Lachter, vor welchem der Gang 6 zoll mächtig ist, welcher in einem schönen weisen Spath mit eingesprengten Bley=Erzen bestehet, woraus der meiste theil zu PochErzen aussehalten wurde.

Sodann wurde auf dem Tiefen Stollen mit übersich Brechen auf Erzen gearbeitet, woselbsten der Gang 1 Schu und 6 zoll mächtig, gebrochen, und Konnten die daselbst erscnroteten meistens zu PochErz - auch etwas ScheidErz ausgehalten werden. Es sind auch in diesem Quartal durch vorstehende Arbeit loo Kübel PochErz gefördert worden, was aber die ScheidErze angehet, so Können selbige noch nicht benamset werden, weil dieselbigen noch nicht ausgeschlagen sind, wovon die Arten hier mitfolgen. Die übrige zeit haben die Arbeiter mit Erz ausschlagen verwenden müßen.

Die zum Schmelzen zu bereitete ScheidErze habe wägen laßen, welche sich in 23 zugeschlagenen Stüppichen befinden und 66 Ctr. 28 Pfd wägen. diese wolte Ich auf die Gerolseckische Schmelz=Hütten führen laßen, um daselbst zu Schmelzen, bekam aber von der dasigen Bergwercks-Inspection die unvermuthete Nachricht, daß der Schmelzer mit Tod abgegangen, mithin mußte ich die Transportirung bis auf nähere Ordre aussetzen. Das Pochwerck ist mit einem Pochsteiger und 7 Arbeitern belegt, und werden auf demselbigen zwölf=Stündige Schichten gemacht.

 

Gruben-Bericht d. 23ten July 1781

Eberbach

Miundirt

In diesem vergangenen Quartal vom Georgy bis 23ten July 1781 wurde in der Carolina-Gruben vor dem Feld=0rth ein Lachter ausgefahren, vor welchem, der Gang ein Schu mächtig anstehet, mit einem feinen Spath, und eingesprengten Bley= und Silber=Erzen

Sodann wurde im übersich Brechen gearbeitet, allda ist der Gang 1 Schu, 3 zoll mächtig, im weißen Spath, mit eingesprengten- auch dann und wann etwas derben Bley=Brzen, und Konnte das meiste zu PochErz, und etwas ScheidErze ausgehalten werden, wovon die Arten von beederseitiger Arbeit, hier mitfolgen. Die übrige Zeit haben die Arbeiter auf der Halle mit Ausschlagung der PochErze zubringen müßen.

Den 15ten Juny würde nach Kreuth auf die Schmelz=Hütten geführt 67 Ctr. ScheidErz, und 47 Ctr. Schlieg, daselbst geröstet, geschmolzen, und Abgetrieben, diese 114 Ctr ergaben einen Rohstein von 26 Ctr. welcher noch einmahl geröstet und geschmolzen werden muß, und Werck-Bley 28 Ctr. 95 Pfd. Von diesem ist nicht mehr Silber erhalten worden, als 3 Marck 3 1/2 Loth, da es doch nach der allergeringsten Berechnung 14 Marck hätte ertragen sollen. Den Fehler will niemand wißen, alsdaß er den allzu wenigen Aufschlag Waßer zugeschrieben wird.

Das Schmelzen hat den 11ten July Früh um 5 Uhr angefangen, und den 19ten Morgens um 7 Uhr gieng es erst zu Ende, und den 19ten dto Abends um lo Uhr wurde der Ab=Treib=Herd angezündet, und stund dabey bis den 22ten dto früh um 1 Uhr, mithin 51 Stunden in Feuer bis man den Blick erreichte.

Obige 28 Ctr. 95 Pfd. Werck=Bley gaben 21 Ctr. 80 Pfd Bley, umd 2 Ctr. 57 Pfd. Glötte, diese sind verkauft worden, a l0 fl. Vor 243 fl. 18 xr.

Dieses wäre welches hierdurch Berichten sollen, der ich mit gebührender Hochachtung verharre

Euer Löbln Gewerckschaft

(So endet das Konzept!)

 

Gruben - Bericht, den 23ten 8bris 1781

Eberbach

Mundirt

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten July bis 23ten 8bris 1781 ist der untere Stollen wo es nöthig gewesen, mit frischen Holz ausgewechselt worden, und das hintere Gesenk 1 1/2 Lachter tief, aufgesäubert, auch ein halb Lachter frisch abgeteufet, in demselben ist der Gang ein Schu mächtig, und bestehet in einem weißen Spath, und grauen Horn=Stein, mit eingesprengten Bley und Silber Erzen, wovon das meiste zu PochErzen ausgehalten werden Kan, wovon die Arten hier mit folgen.

 

Gruben - Bericht den 23ten Janu 1782

Eberbach

In diesem verfloßenen Quartal vom 23ten 8bris 1781 bis 23ten Jan 1782 wurde in der Carolina-Gruben, in dem hintern Gesenck 3/4 Lachter abgeteufet, worinnen der Gang zehen Zoll mächtig anstehet, welcher in Spath und Horn=Stein -mit eingesprengten Silber und BleyErzen, auch einigen Nieren Scheid-Erzen bestehet, die meisten Erze aber werden zu Poch-Erzen ausgehalten, wovon die Arten aus dem Gesenck hier mit folgen. Wann gegenwärttige Erze Continuiren, und das Gesenck mit macht betrieben wird, so kan das Werck in kurzer zeit eine beßere Aussicht gewinnen, und in Freybau gebracht werden.

Das Gestein ist rechter Art, beede Stöße und Liegendes sind Veste, im Hangenden aber sezt die faule Kluft noch imer fort. Es wurde auch vornen auf dem Stollen, Im Übersichbrechen, ein Lachter mit einem Ort ausgelencket, darinnen ist der Gang 18 zoll mächtig, bestehet in vermischten Spath und eingesprenten Bley Erzen, davon konnten die meisten zu PochErzen ausgehalten werden. auch ist unterschiedliche Arbeit mit auswechslung des Holzes geschehen.

Zu Ende des Decembris wurden 6 Centner ScheidErz und 30 Ctr. Schliech zu die Hohen Gehroldseckischen Schmelzhütte geführet, welche nebst denen daselbstgelegenen 26 Ctr. Stein geröstet und geschmolzen wurden, diese haben ertragen 21 Ctr. 8 Werckbleyund diese gaben Silber ohngefähr 6 Marck 1 Loth Blockbley 12 Ctr. 3 Pfd. Sllber-Glötte 5 Ctr, und 8 Ctr, Stein, dieser Stein, liegt noch in der Schmelz=Hütten. Das Bley und Glötte ist der Centner pro 1o fl. - verkauft, u. das Silber wird nach Stuttgartt in die Münze versendet, weilen Hohe gnädigste Herrschaft, dermahlen den Kauf ausgeschlagen hat. dieses wäre welches hierdurch Berichten sollen, der ich Ehrfurchtsvoll ersterbe.

(ohne weitere Unterschrift, da es ein Konzept darstellt .Mundirt = ins Reine geschrieben!)

 

Gruben - Bericht den 23ten Aprill 1782

In diesem verflossenen Quartal vom 23ten Jan bis Georgy 1782 wurde in der Carolinen-Gruben in dem hintern Gesenck 2 Lachter abgeteufet, während dieser Arbeit ist der Gang 8 bis 10 Zoll mächtig gewesen, und bestehet in Spath und zum theil Grauen auch blauen Horn=Stein, mit eingesprengten Bley und Silbererzen, zu unterschiedenen mahlen hat es auch derbe Bley=Erze ergeben, wovon die Arten hier mitgehen, die meisten davon aber, wurden zu Poch Erzen ausgehalten.

Die Grund=Wasser sind bisher noch erträglich gewesen, nur hat das viele Regenwetter, einige Tagwasser verursachet, wodurch manche Tonne Wasser mehr, als ordinaire muste gezogen werden; auch ist in diesem Quartal wieder unterschiedliche Holz=arbeit verrichtet worden.

In diesem Quartal war samtliche Einnahm
Geld                                  443 fl......26 xr.
Dagegen die Ausgab                    427 fl.     23 xr.
Stein ist vorhanden 8 Centner
Gezäue und Materialien
wie das Inventarium bey der
Rechnung weiset
Die Schmid=Taxe ist noch wie vorher.
Caßen-Vorrath                          16 fl.      3 xr.
Gruben-Schulden                       988         27
Zubuß wurde auf die Kux eingezogen      2         --
Zubuß ist eingegangen, samt Ausstand  205         50
Ausstand                               95         30
Der Kuxpreiß ist                       60         --
Seit der Aufnahme der Carolina
Gruben ist incl. Der Baukosten
aufgegangen                         8 009 fl.     22 xr.

Eberbach, Sexauer Vogtey den 23ten Aprill 1782

T. Schichtmeister
G i e h n e

(fl.: Florentiner Gulden, xr.: Kreuzer)

Gruben Bericht d. 23ten July 1782

In diesem vergangenen Quartal von Georgy bis 23ten July 1782 ist in der Carolinen=Gruben im hinteren Gesenck ein halber Lachter abgeteufet worden, der Gang darinnen ist weißer Spath und grauer Horn=Stein, mit eingesprengten Poch Erzen, auch zuweilen einigen Nieren Scheid Erzen; Es hat den Gang im obgedachten Gesenck einigermaßen verdruckt, jedoch befindet sich auch in dem verdruckten Horn u.=Gestein eiagesprengte Poch Erze. Ich mußte aber, um mehrere Erze zu gewinnen, die Arbeit im Gesenck einsweilen einstellen, und die Leuthe an andern Orthen Arbeiten laßen, damit das Pochwerck desto beßer gefödert werden konte. Bey dem tag=Schacht, wurden in der Först vorwärts 1 1/2 Lachter herausgearbeitet, der Gang ist Achtzehn zoll mächtig, und sind daselbst ziemliche Poch= und Scheid Erze gewonen worden.

Einige Lachter von dem Tag=Schacht hinterwärts, habe einen Quärschlag anfangen laßen, welcher 5 Schu aufgefahren ist, vor demselben brechen schöne Poch=und Scheid Erze - Vor diesem Quärschlag haben die Deputirte von Sulz, am 22ten July 1782 selbsten Erze abgehauen und mitgenomen, sie haben auch bisher c o n t i n u i r e t, und hier folget ebenfalls die Art mit dem grauen Hornstein mit. Vor dem Feldort auf dem neben Trom, sind 6 Schu herausgearbeitet worden, vor welchem das mitgehende Erz mit dem weißgrauen Hornstein bricht. Vor diesen zwey letztern Arbeiten ich mir die beste Hofnung verspreche. Scheid Erze sind dermahlen ausgeschlagen vorhanden 5 Ctr. und ausgeschlagener Schliech 10 Ctr.

Daß nicht mehr Schliech vorhanden, war im Frühjahr dass viele Regenwetter schuld, der Weeg war durchdie strengen Holzfuhren so verderbt und ausgefahren, dass wir Keinen Fuhrmann zum Erzführen bekomen Konnten, und mussten also besser Wetter und Weeg abwarten, nachdeme aber Erz zum Pochwerck geführt waren, so bekamen wir Keine Wasch-Kinder, und dieses ist die Ursache des wenigen Schliechs.

Hierbey ergehet mein Vorschlag, dass man so lang, als das Pochwerck gehen kann, auf Erzen Arbeiten läßet, wann aber das Pochwerck zufrieret alßdann das Feldort im Alten Mann, angreife, und solches mit ganzer Macht betreibe, bis wir dessen ganzen Stoß erreichet haben. Dieses wäre welches hiermit Berichten sollen

(Als Konzept so beendet)

 

Gruben Bericht den 23ten Jan 1783

Mundirt

In diesem verflossenen Quartal vom 23ten 8bris 1782 bis 23ten Jan 1783 ist in der Carolina Gruben folgende Arbeit betrieben worden; als:

Mit dem Feld=Ort im alten Mann, wurden 5 Lachter aufgefahren, und musste fasst alles mit Holz verbauet werden, hierauf nahm das alte Gestäng ein Ende, und erfolgte endlich ganzer Stoß, vor welchen wir nun bey die 4 bis 500 Lachter ganzes - und erhöhtes Feld haben. Dieser Stoßbestehet in einem grauen tauben Hornstein, welcher noch von der faulen Kluft herrühret – diesen Hornstein suchen wir nun mit frischer Arbeit zu verfolgen, und ins gaze zu treiben, und wen die faule Kluft zurücke bleibt, wie es ein Anschein hat, so wird sich der Gang auch wieder veredlen, und Erz hervorbringen. Ohnweit obgemelden Stoßes, habe ich 4 ½ Schu in das liegende brechen lassen, daselbsten zeiget sich ein weißgraues Gebirg, mit untermengtem Quarz, in welchem sich Kies und wenige Erzfuncken befinden.

In der schon öfters gemelden Först, wurden 9 Schuh herausgearbeitet, und 60 Kübel Erz gefördert, wovon die Arten hier mitfolgen, der Gang ist daselbsten 14 bis 15 Zoll mächtig, und bestehet in einem grauen Hornstein.

Wegen einwechßlung einigen Holzes auf dem tiefen Stollen, wurde der Hauptgang erst beleget, vor welchem ein gelber Spath bricht, welcher 12 zoll mächtig ist, und eingesprengte Bley= und Silber=Erze auch derbe Nieren führet.

 

Gruben Bericht den 1ten Aprill 1783
Auf das Quartal Reminiscere

Mundirt

1) In dem Quartal Reminiscere 1783 sind von der Fürstl:Bergwercks=Direction Keine Ordre wegen dem Berg=Bau erlassen worden.

2) Vor dem Feld=Ort sind 2 Lachter und 4 Schuh herausgearbeitet worden, und bestehet der Gang aus nichts, als Braunen und Grauleuchten Gebirgen mit eingesprengten Kießfuncken, und einem Braunen Salband. Auf dem neben throm aber bey dem Tag=Schacht ist ein Lachter und 5 Schuh aufgefahren worden, der Gang daselbsten bricht in einem Gelben Spath, mit eingesprengten Poch=Erzen, und zum theil derbe Nieren Bley=Glanz, auf dem Liegenden bricht ein weißzahmes Gebirg, das Hangende aber führet einen grauen Hornstein. Sodann sind im Übersichbrechen etliche Kästen geschlagen, und die Berge darauf versetzt worden.

3) im Geding ist nichts geschehen.

4) An Tag Gebäuden auch nichts.

5) in diesem Quartal ist nichts aufbereitet worden, weilen der Frost nicht zugelassen, auch keine Wasch=Kinder bekomen haben.

6) Auf dem neben Trom hat es ein vestes Gestein, und Kann Kein Doberich darauf bereitet werden, weil alles geschossen werden muß.

7) Auf dem neben Trom sind Poch Erz gewonnen worden 10 Kübel und im Übersich Brechen 15 Kübel. Die Erze und Gang Arten stehen an wie die Probstufen zeigen, der Gang auf dem neben Trom ist in seiner Richtung geblieben, und sind keine neben Trömer überfahten worden.

8) Wegen Mangel der Leut, ist in keinem Gesenk gearbeitet, und Wetter haben wir bisher genug gehabt.

9) Bey dem Obern Schacht, hat eine Wasser Rische einen Bruch gemacht, welche wieder hergestelt werden muß. In alten Mann ist nicht geschlagen, und der Gang hat keine Ablösung, sondern ist angewachsen.

10) mit Schurfen ist in diesem Quartal nichts unternommen worden.

11) Die Befahrung im Tag=Schacht muß verbessert werden, und das Treprich im Stollen braucht eine ziemliche Auswechslung.

Welches hiermit Berichten sollen, der ich Ehrfurchtsvoll verharre

Bei Abkehrung des Steigers Kylians, wurde auf der Carolina Grube, und im Pochwerck, der Sturz mit Samtlichen Geräthschaften und Gezäue vorgenomen, wie folgt:
 2 Beyel                   2 Klamhacken
 1 Spalt=Axt               3 Stämeißen
 1 Baum Säge               1 schwarz zwilchener Weidsack
 3 Schaufeln               1 lederner Sillen, einer ist abgangen
 2 Ziehmeßer               6 Gerüstseiler
 1 Dexel                   1 große Handsäg
 1 Brechstange             1 Kleine dto
 3 Laufkarren              1 Beißzange
 1 Pulver Fäßlen           1 Kasten mit Schloß und Band im Pochwerk
36 Tannene Stüppich        2 Trattzangen
 1 Hölzern Faßhänle        1 Schraubenbohrer
 1 Blechene Öhlflasch      1 Feile
 2 dto Schoppen Meß        1 Holzraspel
 1 dto Trechter            1 Nagelbohrer
Gezaue und Materialien
 3 treib Feistel           1 Grubensailer
 4 Handfeistel             2 Waßer=Tonen
 5 Keilhauen               2 Kübel
14 Stufeißen               2 Schießzeuger
18 Bohrer                  1 Bohrkübel
 1 Lettenbohrer            3 Scheidhämer
   1 Abgangen              - Pulver
 3 Kratzen                 - Öhl 2 Schoppen
1 Steinwecken              18Neue und alte Pocheißen.
Verzeichnet und dem Steiger Leichsenring übergeben worden.

Eberbach den 12.May 1783
T. Schichtmeister Giehne T. ehem. Steiger Johan Georg Kilian

 

 

Auf dieser Internet-Seite sind Abschriften von Einträgen des Generallandesarchivs in Karlsruhe über das Bergbaurevier Freiamt-Sexau für den Zeitraum von 1771 bis etwa 1820 zusammengefasst, welche von Edmund Hambrecht in der Zeit von 1974 bis 1986 angefertigt wurden. Die Abschriften wurden mir im Sommer 2006 von der Gemeindeverwaltung Sexau zur elektronischen Archivierung zur Verfügung gestellt. Die eigenwillige Schreibweise der Texte entspricht zum Einen den damaligen Gepflogenheiten, zum Andern haben sich sicherlich Übertragungsfehler durch die Abschriften und durch die OCR-Erfassung eingeschlichen. Die meisten "Schreibfehler" entsprechen jedoch dem Original und wurden auch von Edmund Hambrecht nicht "korrigiert".

Edmund Hambrecht wurde am 23.Oktober 1907 in Freiburg als Sohn von Sophie Kropp und des Sexauers Christian Hambrecht geboren. Nach einem Studium an der Lehrerbildungsanstalt Karlsruhe wurde er nach kriegsbedingten Umwegen Realschullehrer in Freiburg. Aufgrund seiner Lateinkenntnisse wurde er von einem Bekannten um die Übersetzung einiger lateinischen Passagen im Dorfsippenbuch Freiamt gebeten. Die dortige Erwähnung des Bergbaus im Revier Freiamt-Sexau hat vermutlich sein Interesse an der hiesigen Bergbaugeschichte geweckt. Ein weiterer Anknüpfungspunkt seiner Familie zum Bergbau ergab sich aus dem Verkauf der Relikte der Sexauer Schmelzhütte an die Familie Jakob Hambrecht im Jahre 1819. Seinem Interesse an der Familiengeschichte und seiner akribischen, über zwölfjährigen Archivarbeit verdanken wir heute einen bemerkenswerten Einblick in das Leben und Werken der Bergleute im Revier Freiamt-Sexau.

Darüber hinaus hat Herr Hambrecht noch weiteres Material zusammengefasst. Neben einem Inhaltsverzeichnis sind dies Erläuterungen zur Vorgehensweise bei den Abschriften, Lagepläne der Gruben (die Grubengebäude am Trottbühl waren zur Zeit der Abschriften noch nicht wieder entdeckt), autobiografische Angaben und diverse Druckerzeugnisse in Form von Zeitungsausschnitten oder Broschüren. Der interessierte Leser findet diese nach wie vor im Archiv des Sexauer Rathauses.

Martin Jägle, Sommer 2006

 



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